Social Search – Wie man Social Media als Suchmaschine für die eigene Praxis nutzen kann
In einer Welt, in der Informationen und Empfehlungen jederzeit nur einen Klick entfernt sind, verändert sich das Suchverhalten der Patient:innen rasant. Immer mehr Menschen wenden sich nicht mehr primär an Google, sondern scrollen durch TikTok, Instagram oder LinkedIn, um Antworten, Inspiration oder Empfehlungen zu finden. Für Praxen bedeutet das: Wer Social Media aktiv nutzt, wird nicht nur sichtbarer, sondern auch vertrauenswürdiger. Unternehmen und Praxen, die ihre Social Media Strategie konsequent umsetzen, haben hier eine klare Chance, sich von der Konkurrenz abzuheben.
Was ist Social Search?
Bei Social Search handelt es sich um die Suche nach Informationen, Behandlungen und Dienstleistungen über soziale Medien wie Instagram, TikTok und Co. Traditionelle Suchmaschinen wie Google, Bing oder Ecosia werden somit in den Hintergrund verschoben. Durch eine einfache Suchanfrage auf einer Social Media Plattform bekommen Patient:innen algorithmisch vorgeschlagene Inhalte und Ergebnisse, also Inhalte, die zu ihnen passen. Social Media eignet sich auch als perfekter Ort für authentische und nutzergenerierte Inhalte, da Patient:innen ihre Meinungen, Erfahrungen und Empfehlungen offen und ehrlich teilen. Dies führt zu einem vertrauenswürdigen Sucherlebnis und kann somit auch die Entscheidung für eine Praxis positiv beeinflussen.

Social Media als Suchmaschine – wie kann das funktionieren?
Bereits vor einigen Jahren berichtete die New York Times darüber, dass soziale Medien immer mehr zur neuen Suchmaschine von Gen Z und Gen Alpha werden. Über 50 % der 16-24-Jährigen, die zu den Digital Natives zählen, bevorzugen TikTok gegenüber Google als Suchmaschine. Inhalte von bekannten Praxen und beliebten Content Creator:innen werden eher angeklickt als Informationen von gängigen Webseiten. Der Grund: es geht schneller, da der Content meist in 30 Sekunden wiedergegeben wird, und es ist einfacher zu finden. Durch den Algorithmus bekommt man meist ohne eine bestimmte Suche bereits Informationen oder Praxen vorgeschlagen, somit wird die gezielte Suche nach Ärzt:innen noch leichter.
Social Media hat sich damit längst von einer reinen Austauschplattform zu einem zentralen Recherche-Tool entwickelt – und zeigt den Wandel im Suchverhalten der Patient:innen, die nach Ärzt:innen und Praxen suchen und diese finden. KI-gestützte Vorschläge spielen hierbei eine immer größere Rolle und erhöhen die Genauigkeit der Inhalte, die den Usern angezeigt werden.
Social SEO – Sichtbarkeit durch Optimierung in sozialen Medien
Social Media Präsenz allein reicht nicht – es kommt auf Suchmaschinenoptimierung innerhalb der Netzwerke an. Social SEO bezeichnet die gezielte Optimierung von Inhalten auf Social-Media-Plattformen, damit Praxen und Ärzt:innen besser gefunden werden. Ähnlich wie bei klassischem SEO für Webseiten geht es darum, Inhalte so aufzubereiten, dass sie von Patient:innen leicht entdeckt werden. Dazu gehören unter anderem die Nutzung relevanter Hashtags, aussagekräftiger Profilbeschreibungen, optimierter Bild- und Videotitel sowie eine konsistente Veröffentlichung von Beiträgen. Auch Bewertungen, Kommentare und geteilte Erfahrungsberichte tragen dazu bei, dass die Praxis bei gezielten Suchen innerhalb der Plattformen höher angezeigt wird.
Warum soll meine Praxis Social Media betreiben?
Social Media ist für Praxen längst mehr als ein optionaler Kanal – es ist ein entscheidendes Werkzeug, um Sichtbarkeit, Vertrauen und Patient:innenbindung aufzubauen. Für Ärzt:innen bietet es besondere Vorteile:
- Visueller Eindruck & Transparenz: Durch Bilder und Videos können Praxisräume, Behandlungsmethoden oder Vorher-Nachher-Ergebnisse direkt gezeigt werden. Interessierte Patient:innen bekommen so einen realistischen Eindruck und fühlen sich besser informiert und sicher.
- Authentische Erfahrungsberichte: Patient:innen teilen ihre Erfahrungen, schreiben Bewertungen oder kommentieren über ihre Behandlungen. Diese authentischen Eindrücke wirken oft glaubwürdiger als klassische Werbung und stärken das Vertrauen in die Praxis.
- Aktualität & Interaktion: Praxen, die regelmäßig posten, wirken modern, erreichbar und engagiert. Social Media ermöglicht direkte Interaktion: Fragen, Rückmeldungen oder Terminvereinbarungen können unkompliziert beantwortet werden.
- Community-Effekte: Empfehlungen innerhalb der Community haben eine enorme Wirkung. Wenn Freunde, Bekannte oder Influencer eine Praxis empfehlen, gilt dies oft als besonders vertrauenswürdig. Außerdem können Patient:innen über Social Media schnell Gleichgesinnte finden, z. B. bei spezifischen Krankheiten oder Behandlungsmethoden.
- Gezielte Suche: Viele Patient:innen suchen auf Plattformen wie TikTok oder Instagram aktiv nach bestimmten Ärzt:innen, Praxen oder Behandlungsmethoden. Wer hier präsent ist, wird genau dann gefunden, wenn Patient:innen nach Lösungen suchen – oft noch bevor eine klassische Google-Suche stattfindet. Dies zeigt die wachsende Bedeutung von Social Media als Suchkanal.
Die besten Social Media Plattformen für Social Search
Praxen, die Social Media aktiv nutzen, profitieren gleich doppelt: Sie erreichen ihre Patient:innen direkt und werden gleichzeitig über Social Search auffindbar. Social Media hat sich längst von einem reinen Kommunikationskanal zu einer leistungsstarken Suchmaschine entwickelt – wer hier präsent ist, wird gefunden, bevor Patient:innen überhaupt aktiv suchen.
1. TikTok – Sichtbarkeit durch kurze, virale Inhalte
TikTok ist ideal, um junge Patient:innen schnell zu erreichen. Praxen können hier durch kreative Kurzvideos oder Challenges ihre Behandlungsmethoden sichtbar machen. TikTok spiegelt aktuelle Trends und das Verhalten der Nutzer wider und dank des Algorithmus werden passende Inhalte gezielt Patient:innen vorgeschlagen, wodurch diese bereits vor einer aktiven Suche auf die Praxis aufmerksam werden.


2. Instagram – Hashtags, Reels und gezielte Entdeckung
Instagram ist perfekt, um die Praxismarke aufzubauen und direkt gefunden zu werden. Durch Hashtags, den Explore-Tab und Reels können Ärzt:innen ihre Behandlungen oder Expertise präsentieren. Besonders Kooperationen mit Content Creator:innen erhöhen die Reichweite und verbessern die Auffindbarkeit über Social Search.
3. Facebook – Community-Suche und lokales Marketing
Facebook bietet Praxen die Möglichkeit, über Gruppen, Seiten oder den Marketplace direkt mit Patient:innen in Kontakt zu treten. Lokale Anbieter profitieren besonders von der Community-Suche, Empfehlungen in Gruppen oder von Bewertungsfunktionen, die Vertrauen schaffen und die Auffindbarkeit steigern.


4. LinkedIn – B2B-Social Search und Expertenpositionierung
Ärzt:innen können sich auf LinkedIn durch optimierte Profile gezielt als Expert:innen ihres Fachgebiets positionieren, indem sie beispielsweise über Vortragstätigkeiten, aktuelle Forschungsprojekte oder neue medizinische Erkenntnisse berichten. Solche Inhalte stärken die fachliche Reputation, schaffen Vertrauen bei potenziellen Kooperationspartner:innen und heben die Praxis als kompetente Anlaufstelle in ihrem Spezialgebiet hervor.
5. YouTube – Tutorials, Reviews und visuelle Auffindbarkeit
YouTube ist die perfekte Plattform, um Behandlungen oder Praxisabläufe visuell zu präsentieren. Erklärvideos, Anleitungen oder Erfahrungsberichte erhöhen die Auffindbarkeit über Social Search und unterstützen Praxen dabei, Vertrauen aufzubauen. Durch optimierte Videotitel, Beschreibungen und Tags werden Inhalte leichter gefunden.

Warum Ärzte Social Media in ihre Marketingstrategie einbinden sollten
Social Media ist längst mehr als ein Kommunikationskanal – es ist eine Suchmaschine, auf der Patient:innen aktiv nach Ärzt:innen, Praxen und Behandlungen suchen. Praxen, die hier präsent sind, erhöhen ihre Sichtbarkeit, werden über Social Search gefunden und können direkt mit Patient:innen interagieren.
Die Vorteile auf einen Blick:
- Höhere Auffindbarkeit: Wer auf Plattformen wie TikTok, Instagram oder LinkedIn sichtbar ist, wird gefunden, oft noch bevor Patient:innen eine klassische Google-Suche starten.
- Direkter Patienten-Kontakt: Social Media ermöglicht den unmittelbaren Dialog – Feedback, Fragen oder Empfehlungen werden in Echtzeit sichtbar.
- Markenbildung und Vertrauen: Durch regelmäßige, wertvolle Inhalte positionieren sich Praxen als Experten und schaffen Vertrauen bei der Zielgruppe.
- Kosteneffiziente Reichweite: Auch kleinere Praxen können gezielt Patient:innen erreichen, ohne hohe Budgets für klassische Werbung aufwenden zu müssen.
Kurz gesagt: Praxen, die Social Media aktiv nutzen, nutzen nicht nur einen Marketingkanal, sondern eine leistungsstarke Suchmaschine, die dabei hilft, gefunden zu werden, Reichweite aufzubauen und die eigene Patient:innen-Zielgruppe effektiv zu erreichen.

Fazit – Social Search als Schlüssel zur digitalen Sichtbarkeit
Social Media ist längst mehr als ein Ort für Likes und Kommentare – es ist eine leistungsstarke Suchmaschine, auf der Patient:innen aktiv nach Ärzt:innen, Praxen und Behandlungen suchen. Praxen, die Social Media strategisch nutzen, erhöhen nicht nur ihre Sichtbarkeit, sondern schaffen Vertrauen, erreichen Patient:innen direkt und bauen nachhaltige Reichweite auf. Wer Social Search versteht und in die Marketingstrategie integriert, sichert sich einen entscheidenden Vorteil in der digitalen Welt – und wird genau dort gefunden, wo die Patient:innen ohnehin suchen.